Mit Liebe gebacken

Die Dresdner Feinbäckerei in Friedrichshagen

Was dieser Mann macht, dass macht er mit Hingabe und mit Liebe. Und das sieht man nicht nur, das schmeckt man auch. Seit 25 Jahren betreibt Rainer Schwadtke die Dresdner Feinbäckerei in der Friedrichshagener Bölschestraße 89. Der Name geht auf den Dresdner Bäckermeister Oskar Glantz zurück. Er hatte 1936 die 1906 gegründete Bäckerei übernommen und fortan die sächsische Backkunst in Berlin gepflegt.  In dieser Tradition stehen Rainer Schwadtke und seine rund 20 Mitarbeiter seit nunmehr 25 Jahren. Doch was machen Backwaren nach sächsischer Art eigentlich aus? “Der Sachse liebt es sieße. Er liebt seine Eierschecke und ist stolz auf seinen Christstollen”, erklärt Schwadtke. Doch für den Bäcker- und Konditormeister ist es vor allem wichtig, dass in seiner Backstube keine fertigen Backmischungen angerührt werden, sondern noch richtig nach Originalrezept mit frischen Zutaten gebacken wird. Das honorieren auch seine Kunden. Was täglich die lange Schlange vor seinem Geschäft beweist. “Ich bin zufrieden, wenn meine Kunden zufrieden sind”, so das kurze Credo des Bäckermeisters. Nicht von ungefähr wurde er 2013 als bester Bäcker in Deutschland ausgezeichnet und erhielt im gleichen Jahr den Mendelssohn-Preis für bürgerschaftliches Engagement. Mit dieser Auszeichnung würdigen die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer Berlin Unternehmen, die sich in herausragender Weise auf den Gebieten Kultur und Sport oder im Sozial- oder Bildungswesen engagieren. So unterstützt er verschiedene Sportvereine im Bezirk. “Vor allem die Kinder- und Jugendlichen brauchen unsere Unterstützung und Hilfe”, sagt Schwadtke.

Gleich neben seiner Bäckerei kann man seine Köstlichkeiten wie Kleckskuchen – einen Käsekuchen mit Mohnklecksen, Konfitüre und Butterstreuseln – und die sächsischen Maultaschen mit Quark, Pflaumen und viel Zucker in einem kleinen Café genießen. Als 2008 der Laden neben seinem frei wurde, griff er kurzerhand zu und erschuf hier einen Gastraum, in dem sich die Jugendstil-Gestaltung seines Ladens mit goldenen Ornamenten und Stuckelementen an der Decke fortsetzt. Bei der Restaurierung wurden auch originale handgemalte Glaselement nebenan im Verkaufsraum freigelegt. Die corona-bedingte Schließzeit im Frühjahr hat Schwadtke kurzerhand für eine erneute Renovierung genutzt. So wird der Cafébesuch zum Genuss für Gaumen und Augen. Wer an einem der Tischchen vor dem Café Platz nimmt, kann von dort das bunte Leben auf der Bölschestraße verfolgen, seinen magenfreundlich gerösteten Kaffee genießen und sich eine der süßen Köstlichkeiten der Dresdner Feinbäckerei auf der Zunge zergehen lassen.